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    Fuchs Schmierstoffe: Diese zwei Frauen entwickeln Lösungen für E-Autos und Mikrochips

    Chemie Baden-WürttembergBy Chemie Baden-Württemberg15. September 2025Keine Kommentare4 Mins Read
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    Auf die Fässer, die am Firmengelände auf ihre Auslieferung in alle möglichen Länder warten, sind Jasmin Schießl-Kerbeck und Katja Vlasov richtig stolz. Ohne deren Inhalt würde in der Welt vieles nicht laufen: ob Fahrzeug, Haushaltsgerät, Windkraftanlage oder Maschine. Es geht um Schmierstoffe!

    Mitarbeiter des Herstellers Fuchs in Mannheim haben in den 94 Jahren der Firmengeschichte über 10.000 verschiedene Varianten davon ausgetüftelt. Denn für jede Anwendung braucht die Mischung spezielle Eigenschaften. Jeder zehnte der weltweit 6.700 Fuchs-Beschäftigten arbeitet in der Entwicklung. Auch die beiden Frauen, die aktiv hier trifft.

    E-Autos brauchen Spezialprodukte

    Jasmin Schießl-Kerbeck (34) hat sich ganz der Elektro-Mobilität verschrieben. Wenn sie irgendwo ein E-Auto sieht, schaut sie genau hin: Ist es eines der Modelle, für die sie die Schmierstoffe entwickelt hat? Die promovierte Chemikerin sorgt dafür, dass beim E-Auto alle Teile reibungslos zusammenarbeiten. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich ein Fahrzeug auf der Straße sehe, an dem ich mitgearbeitet habe“, sagt sie.

    Was sie an Schmierstoffen so spannend findet? „Wir können damit einen Mehrwert generieren, zum Beispiel in Hinblick auf Effizienz und Nachhaltigkeit.“ Denn: Schmierstoffe im Auto können den Verbrauch minimieren und die Lebensdauer erhöhen.

    In jedem Modell stecken viele solche Stoffe. Im Antriebsstrang ein Getriebeöl, das nicht nur die Verzahnung schützt, sondern auch den E-Motor kühlt. Im E-Motor ein Wälzlagerfett. Zur Kühlung von Batterie, E-Motor und Leistungselektronik ein Thermofluid. Im Fensterheber ein Spezial-Schmierfett.

    Schmierstoffe brauchen je nach Einsatzgebiet spezielle Eigenschaften

    „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Produkte mit den umliegenden Materialien verträglich sind“, schildert die Chemikerin. Je nach Einsatzgebiet brauchen die Schmierstoffe auch spezielle Eigenschaften: Sie dämpfen Geräusche, temperieren optimal oder isolieren Elektrizität. Das alles gelingt mit der richtigen Zusammensetzung.

    Ihren Job liebt Schießl-Kerbeck „auch deshalb, weil ich gerne interdisziplinär und international arbeite“. Bei Fuchs ist sie seit sechs Jahren. Gerade testet sie mit dem Prüffeld-Ingenieur Andreas Richter Öle an einem Getriebeteil. Auch mit Kunden und Lieferanten weltweit arbeitet sie zusammen.

    Server benötigen wegen riesiger Datenmengen neue Kühllösungen

    Katja Vlasov ist schon seit zwölf Jahren beim Unternehmen Fuchs und Teamleiterin im Bereich wassermischbare Kühlschmierstoffe. Auch sie hat zuvor promoviert. Sie entwickelt Produkte etwa für die verschiedensten Metallbearbeitungsmaschinen, auf denen alles vom Autoteil bis zum Operationsbesteck gefertigt wird.

    Wichtig ist den Kunden in diesem Bereich beispielsweise, dass der Schmierstoff nicht so häufig gewechselt werden muss und dass er resistent gegen Bakterien ist.

    „Auch die Werkzeugstandzeit ist sehr wichtig“, erklärt sie. „Gute Schmierleistung des Kühlschmierstoffs verlängert die Lebenszeit von teuren Werkzeugen. Der gesamte Prozess wird effizienter und ökonomischer.“

     

    Mikrochip-Produzenten stellen hohe Anforderungen

    Auch für die Halbleiter-Industrie forscht die Chemikerin an Produkt-Innovationen. Hier sind die Anforderungen der Kunden besonders hoch, denn der Schmierstoff darf auf keinen Fall Verfleckungen auf den Bauteilen verursachen.

    Es geht zum Beispiel um sehr große Bauteile für Lithografie-Maschinen: Deren Bearbeitung dauert bis zu 200 Stunden. In dieser Zeit schützt der Schmierstoff die Oberfläche vor Verfleckungen. Hier müssen beispielsweise bestimmte Elemente vermieden werden, die sich während des Lithografievorgangs von der Oberfläche lösen und den Prozess im Hochvakuum stören könnten.

    Die Prozessoren von Servern liegen teilweise direkt in Kühlflüssigkeit

    „Ein relativ neues Thema sind Kühlmedien für Serverräume“, erzählt Schießl-Kerbeck. Die braucht man wegen immer größerer Datenmengen zum Beispiel durch KI! Dadurch sind die Rechnerleistungen teilweise exorbitant hoch.

    „Deshalb ist es nicht mehr zeitgemäß, die Server nur über Lüfter zu kühlen“, sagt Schießl-Kerbeck. Deren Prozessoren liegen teilweise direkt in Kühlflüssigkeit, um vor Ausfällen geschützt zu sein. „Wir bekommen von unseren Kunden Bauteile und prüfen dann zum Beispiel die Materialverträglichkeit mit verschiedenen Kühlflüssigkeiten“, schildert Schießl-Kerbeck.

    Vlasov arbeitet viel im Labor, dann mischt sie schon mal 20 verschiedene Komponenten zu einem neuen Produkt zusammen. Ihre Arbeit mag sie vor allem wegen der Vielseitigkeit: „Mein Job ist eine Kombination aus Projektarbeit, Kundenkontakt und Laborarbeit“, beschreibt die 45-Jährige.

    Wissen, was der Kunde in Zukunft braucht

    Egal ob immer kleinere Mikrochips, effizientere Windräder oder sparsamere E-Autos: Schießl-Kerbeck und Vlasov machen mit ihrer Arbeit viele Innovationen möglich, die für die Menschheit wichtig sind. Denn Fuchs hat sich auf Marktnischen und neue Anwendungen spezialisiert.

    „Wir warten nicht, bis Kunden mit einem neuen Anliegen kommen“, beschreibt Schießl-Kerbeck, „sondern arbeiten heute schon an den Lösungen, die unsere Kunden in der Zukunft brauchen werden.“

     

     

     

     

    Das Unternehmen

     

     

    • Die Fuchs-Gruppe ist Spezialist für Schmierstoffe und verwandte Produktgruppen mit Standorten in mehr als 50 Ländern.
    • Der Hauptsitz in Mannheim hat 1.067 Beschäftigte.
    • Das Unternehmen beliefert mehr als 100.000 Kunden in den verschiedensten Industriebranchen, zum Beispiel in der Automobilherstellung und im Maschinenbau, in der Stahl-Industrie und der Lebensmittel-Produktion.

     

     

     

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