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    Gefahrstoffe auf Baustellen – Fachleute aus ganz Deutschland beratenüber wirksamen Schutz für Beschäftigte

    vciBy vci29. März 2012Keine Kommentare4 Mins Read
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    Bauen ohne Chemie ist heute nicht mehr möglich. Strapazierfähige
    Betone, Estriche für höchste Anforderungen und nachhaltige
    Beschichtungen aus Epoxidharzen machen moderne Bauten überhaupt erst
    möglich. Die neuen chemiehaltigen Baustoffe bergen jedoch Gefahren
    für Beschäftigte. Über 200 Gefahrstoffexperten aus Verbänden,
    Unternehmen und Regierungsstellen hat die Berufsgenossenschaft der
    Bauwirtschaft (BG BAU) am 29. März 2012 deshalb zu einer Fachtagung
    in das Kulturzentrum Bad Vilbel-Dortelweil eingeladen. Im Mittelpunkt
    stand ein Austausch von Erfahrungen, die den Praktikern in den
    Unternehmen zur Verfügung gestellt werden soll.

    „Die Veranstaltung ist vor allem auf die Zielgruppe der
    Sicherheits- und Gesundheitsschutz Koordinatoren (SiGeKo)
    zugeschnitten“, sagte Harald Wilhelm, Leiter des Fachreferates
    Arbeitsschutzorganisation der BG BAU. Grund: Als Beauftragter des
    Bauherrn begleitet der SiGeKo die Planung des Bauvorhabens und den
    Bauablauf in der gesamten Ausführungsphase einer Baustelle. Nach
    einem Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan stimmen sie die
    Baustellenorganisation ab und klären, welche Gefährdungen für die
    Bauarbeiter durch die Bauverfahren, die Baumaschinen und die
    Baustoffe zu erwarten sind. Auf größeren Baustellen arbeiten oft
    mehrere Hundert Personen verschiedener Nationalitäten aus zahlreichen
    kleinen und mittleren Firmen. Während die einzelnen Arbeitgeber nur
    für die Gefährdungen und Schutzmaßnahmen ihrer jeweiligen Firma
    verantwortlich sind, haben SiGeKo zu berücksichtigen, dass die
    Beschäftigten aus Firmen eines Gewerbezweiges Arbeitsstoffe
    einsetzen, die auch für Mitarbeiter aus Unternehmen anderer
    Branchenzweige gefährlich sein können.

    „Deshalb wollen wir den SiGeKo mehr Wissen zu Gewerbezweige
    übergreifenden Gesundheitsgefahren, etwa durch mineralische Stäube,
    Abgase von Baumaschinen, Lösemitteln, Dämpfe aus Bitumen sowie
    Mineralwolle Dämmstoffe an die Hand geben. Und sie brauchen mehr
    Wissen über mögliche Alternativen und die notwendige
    Schutzmaßnahmen“, sagte Bernhard Arenz, Leiter der Prävention der BG
    BAU. Diese Initiative ergänzt die Beratungsleistungen der BG BAU,
    deren Mitarbeiter die 446.000 Mitgliedsunternehmen der
    Berufsgenossenschaft jeden Tag mit Rat und Tat unterstützen, zum
    Beispiel bei der Gefährdungsanalyse und bei der Anschaffung
    Persönlicher Schutzausrüstung.

    Dass es großen Bedarf an Fachwissen über Gefahrstoffe gibt,
    leuchtet ein, wenn man bedenkt, dass die gewerbliche Wirtschaft mit
    etwa 30.000 verschiedenen Gefahrstoffen arbeitet, viele davon werden
    am Bau eingesetzt. Falscher Umgang mit Gefahrstoffen kann zu
    erheblichen Gesundheitsschäden führen. „Mögliche Auswirkungen reichen
    etwa von leichten Haut- oder Augenreizungen über chronische
    Lungenerkrankungen bis hin zu Nervenschädigungen und Krebs“, ergänzte
    Arenz. Neben dem gesundheitlichen Leid für die Betroffenen entstehen
    zudem hohe Kosten, wie ein Blick auf die Statistik zeigt: Allein für
    die über 8.000 Silikosen und Lungenkrebsfälle auf Grund von
    Quarzstaub sowie Hautkrankheiten hatte die BG BAU im Jahr 2010 mehr
    als 30 Millionen Euro für medizinische und berufliche Rehabilitation
    sowie Rentenleistungen aufzubringen.

    Zum Beispiel Baustaub

    1.770 Anzeigen auf Verdacht einer staubbedingten Berufskrankheit –
    Silikose, Siliko- Tuberkulose und Lungenkrebs auf Grund von Quarz –
    registrierten die gewerblichen Berufsgenossenschaften im Jahr 2010.
    Baustellen und Staub sind für viele Menschen untrennbar miteinander
    verbunden. Baustaub ist aber nicht ungefährlich. Selbst Staub, dem
    keine giftigen, krebserzeugenden oder ätzenden Eigenschaften
    zugesprochen werden, kann zu Beschwerden der Atemwege führen.

    Wie die Fachleute der BG BAU betonten, ist es jedoch möglich, die
    Belastungen durch Staub auf Baustellen deutlich zu reduzieren.
    Deshalb hat die Berufsgenossenschaft Listen von geprüften
    handgeführten Baumaschinen mit Geräten zum Entstauben angefertigt.
    Auch gibt es Produkte wie Fliesenkleber und Spachtelmassen, die beim
    Anmischen gar keinen Staub mehr verursachen. Viel Staub wird zudem
    aufgewirbelt, wenn Säcke aufgerissen, zum Anmischen von Estrich,
    Mörtel oder Putz ausgeschüttet und die leeren Säcke beim
    Zusammenlegen verdichtet werden. Ein Ausweg ist es hier,
    Kleinst-Silos statt Sackware einzusetzen. Ebenso gibt es Methoden
    gegen Staub, der von den Fahrwegen der Baustellen aufgewirbelt wird,
    etwa im Hoch- und Straßenbau. So können Straßen bewässert und
    Staubbindemittel eingesetzt werden. Bei Verdichtungsarbeiten in
    Gräben können durch Flüssigboden Abgas- und Staubbelastungen
    vermieden werden.

    BG BAU-Software WINGIS unterstützt Baubetriebe

    Probleme und Lösungswege wie beim Baustaub gibt es auch bei vielen
    anderen Gefahrstoffen: Abgase von Baumaschinen,
    Mineralwolle-Dämmstoffe, Gussasphalt und Brand¬schutz sind nur einige
    Beispiele. „Der Umgang mit Gefahrstoffen, das Wissen um die
    zahlreichen Vorschriften dazu und die Auswahl notwendiger
    Schutzmaßnahmen ist eine anspruchsvolle Aufgabe in der betrieblichen
    Praxis. Eine Hilfe auf der Höhe der Zeit ist die Gefahrstoff-Software
    WINGIS. Diese liefert verlässliche und verständliche Informationen
    für die Anwender von Bau-Chemikalien“, erklärte Norbert Kluger,
    Leiter des Gefahrstoff-Informationssystems der BG BAU (GISBAU).
    WINGIS wird regelmäßig aktualisiert und ist als CD-ROM für
    Mitgliedsbetriebe kostenfrei erhältlich. Zudem ist die Software unter
    wingis-online.de und seit kurzem auch als WINGISmobile für jedes
    SmartPhone verfügbar.

    Pressekontakt:
    Thomas Lucks
    069/4705-824
    thomas.lucks@bgbau.de

    Joachim Förster
    030/85781-518
    joachim.foerster@bgbau.de

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    vci

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