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    Startseite » Mangelhafte Beratung zu Pestiziden in Garten- und Baumärkten. BUND fordert Verkaufsverbot
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    Mangelhafte Beratung zu Pestiziden in Garten- und Baumärkten. BUND fordert Verkaufsverbot

    vciBy vci4. Dezember 2014Keine Kommentare3 Mins Read
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    Beim Kauf von Pestiziden in Garten- und Baumärkten
    werden Kunden oft schlecht beraten. Das ergaben Testkäufe durch
    Mitarbeiter des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in
    14 Berliner und zwei Potsdamer Garten- und Baumärkten. Die Tester
    hatten geprüft, ob beim Verkauf der Produkte „Calypso Schädlingsfrei“
    und „Lizetan Zierpflanzenspray“ von Bayer sowie bei Präparaten mit
    dem Wirkstoff Glyphosat (z.B. „Roundup“ von Monsanto) die
    Bestimmungen des Pflanzenschutzgesetzes eingehalten werden. Außerdem
    wurde die Beratungsleistung der Märkte in Bezug auf Gesundheitsschutz
    und „Bienenverträglichkeit“ bewertet.

    Nur ein einziger Markt bestand den Test mit „gut“. Die Beratung in
    den übrigen Märkten war in der Mehrzahl mittelmäßig, in fünf Fällen
    sogar schlecht. Der BUND fordert deshalb ein Verkaufsverbot für
    umwelt-, gesundheits- und bienengefährdende Pestizide in Bau- und
    Gartenmärkten.

    „Das Testergebnis ist besorgniserregend. Sowohl Calypso als auch
    Lizetan stehen im Verdacht, Krebs auszulösen“, sagte der
    BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. Deshalb empfehle der Hersteller
    Bayer in seinen Sicherheitsdatenblättern bei der Anwendung eine
    Schutzausrüstung zu tragen, beispielsweise Handschuhe, Körper- und
    Augenschutz.

    „Nur in wenigen Märkten wird auf Gesundheitsrisiken hingewiesen
    und in den meisten nicht auf erforderliche Schutzmaßnahmen“, sagte
    Brückmann. Die Stichproben ließen vermuten, dass es in Bau- und
    Gartenmärkten bundesweit ähnlich aussehe. „Es besteht die Gefahr,
    dass durch schlechte Beratung und unsachgemäße Anwendung von
    Pestiziden viele Menschen gesundheitlich geschädigt werden können“,
    so Brückmann.

    Zu bemängeln seien auch die Beratungen zu
    Unkrautvernichtungsmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat. Das
    Totalherbizid darf nicht auf versiegelten Flächen eingesetzt werden,
    da es Gewässer und Wasserorganismen schädigt. „Unseren Testern wurden
    glyphosathaltige Präparate wie Roundup mehrfach für versiegelte
    Flächen empfohlen. Das ist ein ernster Gesetzesverstoß“, so
    Brückmann.

    Der BUND-Experte kritisierte außerdem, dass einige Hersteller
    wichtige Angaben aus den Sicherheitsdatenblättern ihrer Produkte
    nicht auf den Beipackzetteln angeben. „Die Gefährlichkeit der
    Pestizid-Produkte wird so verschleiert“, sagte Brückmann.

    In einigen Fällen liege zudem der Verdacht auf bewusste
    Verbrauchertäuschung nahe. So enthielten Calypso und Lizetan das für
    Bienen gefährliche Neonikotinoid Thiacloprid. Auf der Verpackung von
    Calypso sei jedoch „nicht bienengefährlich“ aufgedruckt. Die
    Zulassungsbehörden listen den Stoff laut BUND zwar noch als
    „bienenverträglich“, jedoch sei die Gefahr von Thiacloprid für Bienen
    bereits Anfang 2014 in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen
    worden. „Dass die Hersteller sich jetzt noch herausreden können, wenn
    sie auf ihren Verpackungen irreführende Angaben machen, liegt auch an
    der Untätigkeit der Zulassungsbehörden“, kritisierte Brückmann. Diese
    müssten nun endlich reagieren und Thiacloprid die Einstufung als
    bienenverträglich entziehen.

    Pestizide haben einen erheblichen Anteil am Artensterben in der
    Agrarlandschaft und sind für das weltweite Bienensterben
    mitverantwortlich. Sie werden nicht nur in der konventionellen
    Landwirtschaft, sondern auch im Haus- und Kleingartenbereich
    eingesetzt und sind in vielen Bau- und Gartenmärkten erhältlich. Im
    Pflanzenschutzgesetz ist festgelegt, dass Pestizide nicht über
    Selbstbedienung an „nicht-berufliche Anwender“ verkauft werden
    dürfen. Wenn Verkäufer diese Produkte herausgeben, müssen sie
    umfassend über „Risiken der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln für
    Mensch, Tier und Naturhaushalt“ aufklären.

    „Wir sehen nicht in erster Linie die Verkäufer in der
    Verantwortung, sondern die Bundesregierung, die umwelt- und
    gesundheitsgefährdende Produkte verbieten muss“, stellte Brückmann
    klar. „Bis es soweit ist, sind die Bau- und Gartenmärkte in der
    Pflicht. Sie müssen den kommenden Winter dafür nutzen, um umwelt-,
    gesundheits- und bienengefährdende Pestizide aus ihren Regalen zu
    verbannen“, sagte Brückmann.

    Den BUND-Gartencenter-Report zur Pestizid-Beratung finden Sie im
    Internet unter: www.bund.net/pdf/gartencenter_testreport

    Weitere Informationen unter: www.bund.net/pestizide

    Die österreichische BUND-Schwesterorganisation „Global 2000“
    stellt im Internet den Ratgeber „Gift – Tipps für mehr Artenvielfalt
    im Garten“ kostenfrei zur Verfügung:
    www.global2000.at/sites/global/files/G%C3%A4rtnern_ohne_Gift.pdf

    Pressekontakt:
    Tomas Brückmann, BUND-Pestizidexperte:
    Tel. 030-27586-420 bzw.

    Annika Natus, BUND-Pressereferentin:
    Tel. 030-27586-464/-425
    E-Mail: presse@bund.net
    Internet: www.bund.net

    chemie verbraucher
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    vci

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