Joachim Grimm hat einen besonderen Blick für Oberflächen, egal ob es um Alltagselektronik, Schmuck oder etwas anderes geht. Das liegt an seinem Beruf: Der 47-Jährige ist Experte für Galvanotechnik. Er arbeitet im Vertrieb und in der technischen Kundenberatung beim Unternehmen Umicore in Schwäbisch Gmünd. Und hilft Kunden in der ganzen Welt, die perfekte Oberfläche für ihre Produkte zu finden.
„Galvanotechnik steckt in sehr vielen Dingen“, schwärmt der Ingenieur beim aktiv-Besuch. „Es ist faszinierend, wie man Oberflächen damit verbessern und verschönern kann.“ Es geht zum Beispiel darum: Wie wird ein Reißverschluss besonders hautfreundlich und langlebig – oder wie wird der Rotor einer Windkraftanlage zuverlässig mit Energie und Datensignalen versorgt? Wie gleitet ein Gerätestecker leichter in die Steckdose? Und wie bekommt Schmuck die neueste Trendfarbe?
Galvanotechnik ist in der Industrie unverzichtbar
Oft bekommen Werkstücke sogar erst durch die Beschichtung die technischen Eigenschaften, die sie brauchen. Zum Beispiel elektronische Kontakte, ihre Leitfähigkeit. Deshalb ist die Galvanotechnik in der Industrie unverzichtbar.
Für die Beschichtung plant Grimm detailliert alle erforderlichen Prozesse. Galvanisierung ist ein elektrochemisches Verfahren. Das Metall, mit dem man zum Beispiel einen Ring überziehen will, braucht es dafür zunächst in aufgelöster Form als Elektrolyt-Lösung. Dann wird das Schmuckstück eingetaucht und die Lösung unter Gleichstrom gesetzt. Durch den Strom werden die Metall-Ionen zum Ring gezogen und haften sich anschließend dort an.
Schon als Jugendlicher interessiert sich Grimm für elektrochemische Prozesse. Nach der Realschule macht er eine Ausbildung als Galvaniseur bei dem Schwäbisch Gmünder Unternehmen, das damals noch zu Degussa gehörte.
Kunden brauchen spezielle Lösungen
Danach leistet er seinen Wehrdienst – in einer Galvanikabteilung für Luftfahrzeuge – und holt die Fachhochschulreife nach. Schließlich studiert Grimm in Aalen Oberflächentechnik und Werkstoffkunde, mit Praxissemestern in Frankreich und Japan.
Bei Umicore arbeitet er zunächst als Ingenieur in der Anwendungstechnik, führt etwa Funktionsprüfungen an bestehenden Elektrolyten durch oder entwickelt neue Elektrolyte. Seit 2012 berät er internationale Kunden. Oft geht es darum, neue Verfahren zu finden: um Abläufe zu vereinfachen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen oder Qualitätsanforderungen einzuhalten. Oder um Kosten zu senken, denn die Preise vieler Metalle sind gestiegen. „Der Preis für Rhodium hat sich in fünf Jahren verzwanzigfacht“, sagt Grimm. „Damit werden 80 Prozent des Silberschmucks beschichtet, um das Anlaufen zu verhindern.“ Er und seine Kollegen finden stets hochwertige Legierungen mit den von Kunden gewünschten Eigenschaften.
Aktuell ist der Ingenieur viel in Asien und den USA. Für ihn super, denn er mag den Kontakt mit anderen Kulturen. Und egal ob auf Dienstreise oder in der Heimat: Grimm gibt seine Leidenschaft für Oberflächen gerne weiter. Deshalb ist er ehrenamtlicher Referent am Zentrum für Oberflächentechnik in Schwäbisch Gmünd. Dort leitet er Schulungen in Galvanotechnik und zur Anwendung von Edelmetallen, etwa für Menschen, die das Wissen im Job brauchen.
Der Ingenieur half auch als Chemielehrer aus
Jüngst hat Grimm sogar drei Wochen lang Schüler in Chemie unterrichtet! Zwei Stunden pro Tag. Weil die örtliche Waldorfschule keinen Lehrer fand, bot er sich für den Blockunterricht an. Kein Problem für ihn: Schließlich stand Elektrochemie auf dem Lehrplan. Der lokale Förderverein „Zentrum für Oberflächentechnik“ (Z.O.G.) unterstützte die Dauer seines Einsatzes im Rahmen einer Maßnahme zur regionalen Nachwuchsförderung.
Schließlich brauchen Unternehmen Experten wie Grimm auch in Zukunft. Umso mehr, weil Galvanotechnik bei vielen Trendthemen wie Elektro-Infrastruktur, Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt.
Das Unternehmen
- Die Umicore Galvanotechnik GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Elektrolyte und Elektroden für die galvanotechnische (Edelmetall-)Beschichtung und gehört zur Umicore Gruppe.
- Die innovativen Produkte finden etwa Anwendung in der Halbleiter-, Kommunikations-, Elektronik- und auch Schmuck-Industrie auf der ganzen Welt.
- Der Hauptsitz von Umicore Galvanotechnik befindet sich in Schwäbisch Gmünd mit rund 200 Mitarbeitern. Viele Niederlassungen und etwa 60 Vertretungen weltweit ermöglichen Kundenkontakt und Service vor Ort.
- Das Unternehmen legt großen Wert auf umweltfreundliche Produktionsprozesse und nachhaltige Geschäftspraktiken.
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