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    Deutsche Biotech-Politik ist widersprüchlich / DIB-Kritik an Bundesregierung

    vciBy vci21. Mai 2014Keine Kommentare3 Mins Read
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    Die Deutsche Industrievereinigung
    Biotechnologie (DIB) kritisiert die Bundesregierung für die
    Widersprüchlichkeit ihrer derzeitigen Biotech-Politik. Der
    DIB-Vorsitzende, Dr. Matthias Braun, sagte auf der
    DIB-Jahrespressekonferenz in Frankfurt: „Einerseits ist die
    Biotechnologie für die Bundesregierung ein Leitmarkt für zukünftige
    Innovationen. Andererseits setzen sich Teile der Regierung dafür ein,
    dass so genannte sozioökonomische Kriterien in das
    naturwissenschaftlich fundierte Zulassungssystem für gentechnisch
    veränderte Organismen in Europa aufgenommen werden. Diese
    Widersprüchlichkeit schadet langfristig den hiesigen
    Biotech-Unternehmen und verspielt ohne Weitblick wichtige
    Zukunftschancen einer Wissensbranche.“

    Nach aktuellen Überlegungen der EU-Kommission sollen EU-Länder
    ihre Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen künftig unter
    anderem mit Einwänden aus den folgenden Bereichen begründen können:
    öffentliche Moral, öffentliche Ordnung, Stadt- und Landplanung,
    kulturpolitische Ziele, sozialpolitische Ziele und so weiter. Teile
    der Bundesregierung unterstützen diesen Kurs.

    Braun sagte: „Mit den geforderten sozioökonomischen Kriterien wird
    das bisherige wissenschaftliche Zulassungsverfahren für gentechnisch
    veränderte Pflanzen durch politisch motivierte Ablehnungsgründe
    unterlaufen. Diese Biotech-Politik hat mit Weitblick nichts mehr zu
    tun. Damit wird der politischen Willkür Tür und Tor geöffnet.“

    Es sei naiv anzunehmen, dass die Anwendung
    nicht-naturwissenschaftlicher Kriterien in Zukunft nur auf die
    Pflanzenbiotechnologie beschränkt bleibe, so der DIB-Vorsitzende. In
    Zukunft könnten praktisch alle wissenschaftlich unbedenklich
    eingestuften Produkte mit ähnlichen Argumenten verboten werden. Braun
    sagte: „Wie soll der politische Missbrauch sozioökonomischer
    Zulassungsfaktoren gegen andere Technologien verhindert werden? Dazu
    finden wir in den Vorschlägen der EU und der Bundesregierung nichts.“

    Die Widersprüchlichkeit der deutschen Politik zeigt sich nach
    Ansicht des DIB-Vorsitzenden auch im Gesundheitsbereich. Braun wies
    darauf hin, dass die Bundesregierung die Wettbewerbsfähigkeit der
    medizinischen Biotechnologie mit ihrer Gesundheitspolitik hemmt.
    Dieser Teil der Branche, der sich mit der gentechnischen Herstellung
    von Medikamenten befasst, habe sich im vergangenen Jahr zwar
    erfreulich entwickelt. Biopharmazeutika würden zunehmend genutzt. Die
    Firmen erzielten mehr Umsatz damit. Außerdem seien neue
    Biotech-Medikamente in der Entwicklungspipeline und ließen auf neue
    Therapien hoffen. „Dennoch muss ich sagen: Leider schöpft unser Land
    seine Möglichkeiten nicht aus. Hier gibt es mehr Potenzial für die
    medizinische Biotechnologie und andere Biotech-Bereiche, das aber nur
    durch bessere politische Weichenstellungen zur Entfaltung gebracht
    werden kann“, so Braun.

    Deutschland benötige dringend eine aufeinander abgestimmte
    Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Der DIB-Vorsitzende
    begrüßte deshalb den von der Bundesregierung vorgesehenen
    ressortübergreifenden Dialog: „Hier sollen sich involvierte
    Ministerien unter Beteiligung von Wissenschaft und
    Arzneimittelherstellern über die Stärkung des Standortes Deutschland
    austauschen. Dort muss dringend über ein Ende des Preismoratoriums
    für Arzneimittel und die Überfälligkeit einer steuerlichen
    Forschungsförderung in Deutschland gesprochen werden.“

    Service: Die Rede des DIB-Vorsitzenden auf der DIB-Jahres-PK 2014
    finden Sie im Downloadbereich dieser PM auf der DIB-Website:
    http://ots.de/ERN5C

    Pressekontakt:
    VCI-Pressestelle
    Telefon: 069 2556-1496
    E-Mail: presse@vci.de

    bundesregierung chemie industrie
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    vci

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