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    Europäische Chemieindustrie: Umsatzsteigerung von 25 Milliarden Euro durch verbesserte Zusammenarbeit entlang der Lieferkette

    vciBy vci12. Juni 2012Keine Kommentare7 Mins Read
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    A.T. Kearney, CHEManager Europe und die
    Westfälische Wilhelms-Universität Münster untersuchen
    Kunden-Lieferantenverhältnis in der europäischen Chemieindustrie –
    Schwerpunktthema Kooperation

    Die Nachfrage nach Chemieprodukten ist in den vergangenen zwölf
    Monaten um bis zu 10 Prozent gestiegen und wird sich weiter moderat
    positiv entwickeln. Die Rohstoffpreise werden dieser Entwicklung
    folgen. Auch hier ist ein Preisanstieg von bis zu zehn Prozent zu
    erwarten. Trotzdem wird ein erhöhtes Maß an Volatilität den Markt
    prägen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der
    Unternehmensberatung A.T. Kearney, CHEManager Europe und der
    Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Sie wurde in den Monaten
    März und April unter über 150 Führungskräften aus Chemie- und
    Kundenindustrien aus 15 europäischen Ländern, den USA und China
    durchgeführt. Zur Verbesserung der Wettbewerbsposition empfiehlt sich
    eine intensivere Kooperation entlang der gesamten Lieferkette. Die
    Hälfte der Chemieunternehmen (48 Prozent) und etwas mehr als die
    Hälfte der Kunden (57 Prozent) verspricht sich davon ein Umsatzplus
    von 2 bis 4 Prozent. Umgerechnet auf den Umsatz von 600 Milliarden
    Euro, den die europäische Chemieindustrie jährlich erzielt, bedeutet
    dies mittel- bis langfristig ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 12
    bis 25 Milliarden Euro. Als wesentlichen Treiber nennen die
    Chemieunternehmen ihre Kunden, das stärkste Hemmnis besteht im nicht
    verfügbaren oder nicht entsprechend qualifizierten Personal.

    Die Mehrheit der Studienteilnehmer vermeldete für die letzten
    zwölf Monate eine steigende Nachfrage nach ihren Produkten,
    allerdings sei das Wachstum geringer ausgefallen als im
    Vorjahreszeitraum. Etwa jeder zweite Befragte verzeichnete einen
    Nachfrageanstieg von bis zu zehn Prozent. Dieser Trend wird sich
    fortschreiben: Mehr als zwei Drittel der Befragten erwarten für die
    nächsten 12 Monate moderates Wachstum in der gleichen Größenordnung.

    Eine ähnliche Entwicklung wird für die Rohstoffpreise
    prognostiziert. Mehr als die Hälfte der befragten Chemieunternehmen
    rechnet in den nächsten 12 Monaten mit einem Preisanstieg bei
    Rohstoffen von maximal 10 Prozent. Damit hat sich die Lage gegenüber
    dem Vorjahr etwas entspannt.

    Dr. Tobias Lewe, Partner in der Chemie und Öl Practice von A.T.
    Kearney, erläutert: „Trotz der aktuell vergleichsweise positiven
    konjunkturellen Lage besteht kein Zweifel daran, dass die Märkte für
    Chemieprodukte in Zukunft einer erhöhten Volatilität unterliegen
    werden.“ Während die Chemieunternehmen Chancen und Risiken einer
    erhöhten Volatilität allerdings für ausgewogen erachten, stehen für
    mehr als die Hälfte der Kunden (55 Prozent) die Risiken im
    Vordergrund.

    Zusätzliche Milliardenumsätze durch verbesserte Kooperation

    „Um erfolgreich im Markt zu bestehen und auch bei steigender
    Volatilität und zunehmender Unsicherheit weiter nachhaltig wachsen zu
    können, kommt es für Unternehmen jetzt darauf an, Geschäftsmodell und
    Wertschöpfungskette genau auf den Prüfstand zu stellen und intensiv
    über eine verstärkte Zusammenarbeit entlang der Lieferkette
    nachzudenken“, so Lewe weiter.

    Das Potenzial ist enorm. So ergab die Befragung, dass sich die
    Hälfte der Chemieunternehmen (48 Prozent) und etwas mehr als die
    Hälfte der Kunden (57 Prozent) von einer verstärkten Zusammenarbeit
    entlang der Lieferkette ein Umsatzplus von 2 bis 4 Prozent
    versprechen. „Umgerechnet auf den Umsatz von 600 Milliarden Euro, den
    die europäische Chemieindustrie jährlich erzielt, bedeutet dies
    mittel- bis langfristig ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 12 bis
    25 Milliarden Euro“, erklärt Lewe.

    Darüber hinaus erwartet nahezu die Hälfte der Chemieunternehmen
    (47 Prozent) sowie knapp zwei Drittel der Kunden (64 Prozent), dass
    eine verstärkte Zusammenarbeit zu Kostenvorteilen von 2 bis 4 Prozent
    führen kann.

    Darin, dass das Thema Kooperation von zunehmender Bedeutung ist,
    sind sich die Studienteilnehmer einig. 90 Prozent der
    Chemieunternehmen gehen davon aus, dass die Zusammenarbeit mit ihren
    Kunden in fünf Jahren „hoch“ oder „sehr hoch“ sein wird (heute: 74
    Prozent). Die befragten Kunden bestätigen dies: Die Zusammenarbeit
    mit ihren Lieferanten werde in fünf Jahren „hoch“ oder „sehr hoch“
    sein, sagen 82 Prozent von ihnen (heute: 55 Prozent).

    Größter Treiber für mehr Kooperation: die Kunden

    Befragt nach den Treibern für eine verstärkte Zusammenarbeit, gab
    jedes zweite Chemieunternehmen seine Kunden als wesentlichen Faktor
    an. Rund jedes vierte Chemieunternehmen (28 Prozent) nannte die
    Notwendigkeit, sich mit Partnern zusammenzuschließen, um den
    langfristigen Veränderungen des Ökosystems besser begegnen zu können.
    Dazu zählt etwa die Entwicklung von neuen Energieeffizienz- oder
    Energiespeicherlösungen. An dritter Stelle (26 Prozent) folgen
    schließlich interne Optimierungspotenziale, die nicht allein
    erschlossen werden können.

    Größtes Hindernis: die Mitarbeiter

    Das größte Hindernis für eine engere Zusammenarbeit liegt im
    Bereich der Mitarbeiter – entweder weil nicht genügend Fachkräfte
    vorhanden sind oder aber diese nicht die erforderliche Qualifikation
    haben. „Angesichts des heute schon vielfach zu beobachtenden
    Fachkräftemangels wird es zunehmend schwierig werden, die vorhandene
    Managementkompetenz mengenmäßig auszubauen oder um die neu
    erforderlichen Qualifikationen zu erweitern“, sagt Robert Renard,
    Senior Consultant in der Chemie und Öl Practice von A.T. Kearney. Um
    dem entgegenzuwirken und zügig von den Potenzialen einer verstärkten
    Zusammenarbeit zu profitieren, so Renard weiter, sei es sinnvoll,
    sich auf einige wenige strategische Top-Partnerschaften zu
    konzentrieren, statt gefangen zu sein in einem komplexen und
    langsamen Transformationsprozess, an dem mannigfaltige Partner
    beteiligt sind.

    Laut der befragten Studienteilnehmer stellt mangelndes Vertrauen
    in externe Parteien das zweitwichtigste Hemmnis für mehr Kooperation
    dar (32 Prozent). Erschwert wird sie außerdem durch eine ineffiziente
    Steuerung, so ein Viertel der Teilnehmer.

    Verbesserungsbedarf an der Kundenschnittstelle

    Danach befragt, was sie heute schon tun, um ihre Kundenbeziehungen
    zu stärken, gaben 73 Prozent der Chemieunternehmen an, an ihrem
    Preis-Leistungs-Verhältnis zu arbeiten. Dieser Aspekt hat auch für
    Kunden eine große Bedeutung und rangiert unter den Top-Drei ihrer
    Prioritätenliste. Darüber hinaus allerdings engagieren sich
    Chemieunternehmen stark in Bereichen, die für ihre Kunden nur eine
    untergeordnete Rolle spielen, wie etwa die Entwicklung von
    maßgeschneiderten Service-Angeboten oder die Verbesserung der
    Effizienz des Verkaufspersonals. Was Kunden eigentlich wollen, ist
    ein beschleunigter Innovationsprozess (73 Prozent) und Exzellenz in
    allen Prozessen (70 Prozent).

    Ein Missverhältnis zwischen den Bemühungen der Chemieunternehmen
    und den Anforderungen ihrer Kunden besteht auch bei den
    Kaufkriterien. Nicht erkannt wird von Chemieunternehmen vor allem die
    Bedeutung, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit für ihre Kunden
    spielen.

    Mehr Innovationssprünge gewünscht

    Wie bereits 2011 konzentrieren sich die europäischen
    Chemieunternehmen bei ihren Innovationsbemühungen darauf, als
    Innovationsführer innerhalb der Branche wahrgenommen zu werden (78
    Prozent) sowie neue Produkteigenschaften (72 Prozent) zu entwickeln.
    Um die Entwicklung neuer Produkte bemühen sich nur 37 Prozent der
    befragten Hersteller, während sie jedoch von mehr als zwei Dritteln
    der Kunden nachgefragt werden.

    Dieses Dilemma spiegelt sich in den gesunkenen Ausgaben für
    Innovation. Zwar ist der Anteil an Chemieunternehmen, der mehr als
    zehn Prozent des Umsatzes für Innovation ausgibt, im Vergleich zu
    2011 stabil geblieben; der Anteil, der fünf bis zehn Prozent ausgibt,
    hat sich indes halbiert. Und während 2011 nahezu kein Unternehmen
    weniger als zwei Prozent für Innovation ausgegeben hat, ist dieser
    Anteil nun auf 15 Prozent angewachsen.

    Lewe erklärt: „Die Innovationsleistung vieler europäischer
    Chemieunternehmen ist hinter den Erwartungen der Kunden
    zurückgeblieben. Das gilt vor allem für den zunehmenden Wunsch der
    Kunden nach bahnbrechenden Innovationen, wie etwa neue,
    differenzierende Produkte oder Technologiesprünge. Statt diese zu
    liefern, haben die Chemieunternehmen ihr Innovationsbudget gekürzt
    und sich darauf konzentriert, ihre Innovationseffizienz zu
    verbessern. Eine intensivere Kooperation entlang der gesamten
    Lieferkette wird sehr hilfreich dabei sein, die verfügbaren Mittel
    für Innovation an den richtigen Stellen auszugeben.“

    Chemical Customer Connectivity Index

    Zum sechsten Mal haben die Unternehmensberatung A.T. Kearney,
    CHEManager Europe und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster
    (Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich
    Chemie und Pharmazie) das Kunden-Lieferanten-Verhältnis in der
    europäischen Chemieindustrie analysiert. Beteiligt haben sich
    Top-Manager von Chemieherstellern und Unternehmen verschiedener
    Kundenindustrien aus 15 europäischen Ländern sowie aus den USA und
    China. Bei den Kundenindustrien finden sich zahlreiche Branchen
    abgedeckt, von der Automobil- über die Lebensmittel- bis hin zur
    Kosmetikindustrie.

    Pressekontakt:
    A.T. Kearney GmbH
    Marketing and Communications
    Meike Fuhlrott
    Tel. 0211 1377-2275
    Mail: meike.fuhlrott@atkearney.com

    chemie industrie konjunktur transport
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