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    Chemiearbeitgeber kritisieren geplante Gesetzgebung / Erste Mitgliederversammlung der HessenChemie im neuen Verbandsgebäude

    vciBy vci5. Juni 2014Keine Kommentare4 Mins Read
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    Bei der jährlichen Mitgliederversammlung des
    Arbeitgeberverbands HessenChemie standen neben den turnusgemäßen
    Wahlen zum Hauptausschuss vor allem politische Themen auf der
    Tagesordnung. Der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes, Hartmut
    Erlinghagen, kritisierte die aktuellen Gesetzesvorhaben der
    Bundesregierung. Vor allem das Rentenpaket die veränderten
    Rentenpläne, die Frage der Tarifeinheit und der Mindestlohn
    beschäftigen die Arbeitgeber. Anstelle des Ausbaus des Sozialstaats
    wünschen sie sich eine nachhaltigere Politik, die die
    Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Investitionen der
    Unternehmen stärken. Auf Basis der derzeit guten Kassenlage oder
    vermeintlicher sozialer Wohltaten würden aber Entscheidungen
    getroffen, die Bürger und Wirtschaft auf Jahre hinaus zusätzlich
    belasten.

    Rentenpaket setzt falsche Anreize

    Hartmut Erlinghagen nannte in diesem Zusammenhang das jüngst
    verabschiedete Rentenpaket der Bundesregierung. „Das geschnürte
    Rentenpaket ist falsch – weil es die Probleme infolge des
    demografischen Wandels ohne Not verschärft,“ führte dieser in seiner
    Rede vor den ca. 70 Mitgliedsunternehmen aus. Für Erlinghagen sollte
    die Aufgabe der Politik vielmehr sein, den Mentalitätswandel hin zu
    einer längeren Lebensarbeitszeit zu unterstützen. Die Sozialpartner
    der Chemie hatten sich mit ihrem Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und
    Demografie“ bereits im Jahr 2008 konstruktiv mit dem demografischen
    Wandel beschäftigt und Lösungen vorgelegt. Anstatt solche Initiativen
    zu unterstützen, starte die Bundesarbeitsministerin durch die Rente
    mit 63 ein staatlich verordnetes Frühverrentungsprogramm, das die
    Unternehmen vor erhebliche Probleme stelle. Für Erlinghagen ist das
    Rentenpaket zudem ungerecht. „Beitragszahler und Rentner müssen den
    vorzeitigen Renteneintritt für einige bevorzugte Jahrgänge
    finanzieren. Für die nachfolgenden Generationen bleibt damit weniger
    Spielraum zur Vorsorge für die eigene Absicherung im Alter,“ betonte
    der Vorstandsvorsitzende.

    Mindestlohn schwächt Tarifautonomie

    Auch den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn thematisierte
    Erlinghagen in seiner 30-minütigen Rede. Er befürchte negative
    Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem Jugendlichen ohne
    Qualifikation und Langzeitarbeitslosen würde der Arbeitsmarktzugang
    erschwert. Problematisch sei der Mindestlohn zudem für freiwillige
    Praktikanten. Ihnen dürfte es zukünftig schwer fallen, einen Einblick
    in den Beruf zu bekommen. Auch das von den Sozialpartnern der Chemie
    erarbeitete tarifliche Integrationsprogramm „Start in den Beruf“ ist
    für Erlinghagen gefährdet. „Bislang besteht explizit lediglich für
    staatliche, nicht hingegen für privat geförderte
    Einstiegsqualifizierungen eine Ausnahme vom Mindestlohn,“ erklärte
    er. „Wir benötigen weitere Ausnahmen.“ Mit dem Förderprogramm
    versucht die Chemie, bisher nicht vermittelbare junge Menschen für
    eine Ausbildung zu qualifizieren.

    Flexibilität in Gefahr

    Vielfach enthalten Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen
    weitergehende Regelungen zu Arbeitszeitkonten. Die nun formulierten
    gesetzlichen Beschränkungen führten für Erlinghagen dazu, dass solche
    bewährten tariflichen oder betrieblichen Arbeitszeitmodelle
    konterkariert würden. Beispielsweise sehe der Entwurf des
    Mindestlohngesetzes vor, dass die über die vertraglich vereinbarte
    Arbeitszeit hinausgehenden Arbeitsstunden, die auf Arbeitszeitkonten
    angesammelt würden, innerhalb von zwölf Monaten entweder durch
    Freizeit oder Auszahlung ausgeglichen werden müssen. Auch dürften
    nicht mehr als 50 Prozent der geschuldeten Arbeitsleistung pro Monat
    in das Arbeitszeitkonto eingebracht werden. „Während der Finanz- und
    Wirtschaftskrise haben gerade die tariflichen Arbeitszeitkonten
    wesentlich dazu beigetragen, viele Arbeitsplätze in unserem Land zu
    sichern und dauerhaft zu erhalten,“ betonte Erlinghagen in seiner
    Rede.

    Tarifeinheit fehlt im Gesetzentwurf

    Besonders ärgerte Erlinghagen sich aber in seiner Rede über den
    Begriff Tarifautonomiestärkungsgesetz: „Der unter dem Titel
    Tarifautonomiestärkungsgesetz auf den Weg gebrachte Gesetzentwurf zum
    Mindestlohn entpuppt sich unter dem Strich als ein
    Tarifautonomieschwächungsgesetz.“ Für Erlinghagen zeigt sich, dass
    das geplante Gesetz seinem Namen nicht gerecht würde, insbesondere
    dadurch, dass die im Koalitionsvertrag angekündigten Regelungen zur
    Tarifeinheit nicht Teil des Gesetzentwurfs seien. Die neue
    Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag für eine gesetzliche
    Normierung der Tarifeinheit ausgesprochen.

    Wahlen zum Hauptausschuss

    Turnusgemäß fanden die Wahlen zum Hauptausschuss des Verbandes
    statt. Dieser stellt neben dem Vorstand und der Mitgliederversammlung
    das wichtigste Gremium des Verbandes dar. Er wählt unter anderem die
    Mitglieder der Tarifkommission. Neu in das Gremium wurden Peter
    Bartholomäus (InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG), Dr. Mathias Behrens
    (Technoform Bautec), Joachim Ehlert (Kuraray Europe GmbH), Richard
    Mark Engelhard (Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG), Roland Hehn
    (Heraeus Holding GmbH), Manfred Koch (AbbVie Deutschland GmbH & Co.
    KG), Heiko Müller (Evonik Industries AG) und Matthias Weber (Procter
    & Gamble Service GmbH) gewählt.

    Der Arbeitgeberverband HessenChemie

    Der Arbeitgeberverband Chemie und verwandte Industrien für das
    Land Hessen e.V. (HessenChemie) ist ein Zusammenschluss von 300
    Unternehmen der chemischen und kunststoffverarbeitenden Industrie mit
    über 100.000 Beschäftigten in ganz Hessen. In den
    Mitgliedsunternehmen werden ca. 4.500 junge Menschen in 40
    verschiedenen Ausbildungsberufen ausgebildet.

    Pressekontakt:
    Arbeitgeberverband Chemie und
    verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
    Ole Richert, Pressesprecher
    Telefon 0611/7106-46
    Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
    E-Mail: funk@hessenchemie.de
    Internet: www.hessenchemie.de

    arbeit chemie industrie
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    vci

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