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    Chemieindustrie: Asien läuft Europa den Rang ab

    vciBy vci25. September 2012Keine Kommentare6 Mins Read
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    A.T. Kearney veröffentlicht Studie „Chemical
    Industry Vision 2030: A European Perspective“

    Bis 2030 wird die weltweite Chemieindustrie um durchschnittlich 3
    Prozent im Jahr wachsen, getrieben vor allem durch die großen
    Unternehmen in Asien und im Nahen Osten. Aufgrund ihres Heimvorteils
    werden die Marktteilnehmer aus diesen Regionen bis 2030 zwei Drittel
    des weltweiten Umsatzes auf sich vereinen. Dann wird mindestens die
    Hälfte der 10 weltweit größten Chemieunternehmen aus Asien oder dem
    Nahen Osten stammen. Mit durchschnittlich einem Prozent jährlich wird
    das Produktionswachstum in den 27 EU-Staaten moderat ausfallen und
    kann in Kombination mit anhaltenden Produktivitätssteigerungen einen
    signifikanten Rückgang der Beschäftigung nach sich ziehen, falls
    nicht weitere Innovationen zu zusätzlichem Geschäft führen. Zu diesem
    Ergebnis kommt die Studie „Chemical Industry Vision 2030“ der
    Unternehmensberatung A.T. Kearney. Um sich im Markt zu behaupten,
    kommt es für europäische Chemieunternehmen darauf an, sich
    schnellstmöglich auf diese Veränderungen einzustellen. Im Einzelnen
    gilt es für sie, ihre heimischen Märkte zu verteidigen,
    Wachstumsplattformen zu entwickeln und stärker am Wachstum in Asien
    teilzuhaben, um im Wettbewerb zu bestehen.

    Die europäische Chemieindustrie steht vor großen
    Herausforderungen. Durch das enorme Wirtschaftswachstum in Asien
    verschieben sich die Lieferketten zunehmend in Richtung Osten.
    Außerdem verändert sich die Wettbewerbslandschaft, staatlich
    kontrollierte Marktteilnehmer und aufstrebenden Chemieriesen
    entstehen. Zunehmende wirtschaftliche Volatilität schließlich setzt
    die Branche zusätzlich unter Druck.

    Seit Mitte der achtziger Jahre ist die weltweite Chemieindustrie
    um jährlich 7 Prozent gewachsen und erreichte 2010 ein Volumen von
    2,4 Billionen Euro. Der größte Teil des Wachstums entstand in den
    letzten 25 Jahren in Asien. 2010 wurde dort nahezu die Hälfte des
    weltweiten Umsatzes getätigt. Auf Europa entfielen 25 Prozent, auf
    die NAFTA-Region 19 Prozent.

    2030: Zwei Drittel des Marktes in asiatischer Hand

    Bis 2030 wird die weltweite Chemieindustrie um durchschnittlich 3
    Prozent im Jahr wachsen, getrieben vor allem durch die großen Player
    in Asien und im Nahen Osten. Aufgrund ihres Heimvorteils werden die
    Marktteilnehmer aus diesen Regionen bis 2030 zwei Drittel des
    weltweiten Umsatzes auf sich vereinen. Auf Europa werden dann nur
    noch 15 Prozent des weltweiten Marktvolumens von 4,6 Billionen Euro
    entfallen, auf die NAFTA-Region 12 Prozent.

    Dr. Otto Schulz, Partner in der Chemie und Öl Practice von A.T.
    Kearney erläutert: „Das Wachstum in Asien und Nahost ist trotz der
    gegenwärtigen Schwierigkeiten in China einer der wichtigsten
    volkswirtschaftlichen Trends überhaupt. Die steigende Kaufkraft der
    fast vier Milliarden Menschen, die dort leben, treibt auch die
    Nachfrage nach Chemieprodukten an. Wichtige Kundenmärkte wie die
    Automobilbranche, der Bausektor oder die Landwirtschaft wachsen mit
    überdurchschnittlich hoher Geschwindigkeit. Wir rechnen damit, dass
    2030 mindestens die Hälfte der 10 weltweit größten Chemieunternehmen
    aus Asien oder dem Nahen Osten stammen wird. Statt wie bisher vier
    Unternehmen wird Europa dann nur noch zwei bis drei Firmen der
    Top-Ten-Liste stellen.“

    Asiatische Marktteilnehmer haben bereits in der Vergangenheit vom
    stärkeren Wirtschaftswachstum profitiert. Dies wird auch anhand der
    Fortune 500-Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen weltweit
    deutlich. Dr. Joachim von Hoyningen-Huene, Principal in der Chemie
    und Öl Practice von A.T. Kearney erklärt: „Zwischen 2002 und 2011 hat
    die Anzahl der Unternehmen aus aufstrebenden Volkswirtschaften mit
    einer Wachstumsrate von 19 Prozent zugelegt. Die Anzahl der Firmen
    aus entwickelten Ländern hingegen ist rückläufig. Das stellt die
    Etablierten vor echte Herausforderungen.“

    Auch die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verlagern sich
    zunehmend Richtung Osten. Gründe dafür sind sowohl die Nähe zum
    Kunden als auch die bessere Verfügbarkeit von Fachkräften. „In der
    Automobilindustrie gehen wir davon aus, dass 2017 mehr
    F&E-Mitarbeiter in aufstrebenden als in etablierten Volkswirtschaften
    eingesetzt werden“, so von Hoyningen-Huene.

    Moderates Wachstum in Europa

    Mit durchschnittlich einem Prozent jährlich wird das Wachstum der
    Chemieproduktion in den 27 EU-Staaten moderat ausfallen. Lag das
    Produktionsvolumen 2010 bei rund 490 Milliarden Euro, wird es 2030
    voraussichtlich 587 Milliarden Euro betragen. Mit durchschnittlich
    2,6 Prozent pro Jahr werden die konsumentennahen Chemikalien am
    stärksten zulegen und 2030 18 Prozent des Marktes ausmachen. Die
    organischen Chemikalien, die den größten Block darstellen, werden um
    lediglich einen Prozentpunkt von 50 auf 51 Prozent zulegen. Für
    Polymere und anorganische Basischemikalien wird ein Null-Wachstum
    erwartet.

    Das langsame Wachstum gepaart mit anhaltenden
    Produktivitätssteigerungen kann zu einem signifikanten
    Beschäftigungsrückgang in der europäischen Chemieindustrie führen,
    wenn nicht der Weg in weitere Dienstleistungen oder Innovationen
    gefunden werden kann.

    Potenzial nach Regionen

    Europa ist für europäische Chemieunternehmen weiterhin der
    wichtigste und größte Markt. Dort sind sie insgesamt gut aufgestellt.
    In den Märkten in Übersee ist ihre Positionierung jedoch oftmals
    ausbaufähig; dort liegen erhebliche Wachstumschancen, so ein weiteres
    zentrales Ergebnis der Studie.

    Schulz fasst die Herausforderungen der einzelnen Regionen
    zusammen: „Auf dem eigenen Kontinent genießen europäische Unternehmen
    einen deutlichen Heimvorteil. Hier wird der Kundenzugang immer
    wichtiger und rangiert von der Bedeutung her teilweise schon vor
    klassischen Erfolgsfaktoren wie Produktqualität und Kosten. Außerhalb
    Europas haben sie allerdings oftmals einen vergleichsweise
    überschaubaren Marktanteil und können ihre Position noch deutlich
    ausbauen. Für Unternehmen, die in China aktiv sind, stellt die
    Verbesserung der Profitabilität immer noch die größte Herausforderung
    dar, auch weil lokale Wettbewerber vielfach von den Behörden stärker
    unterstützt werden.“

    Drei Handlungsempfehlungen für zukünftiges Wachstum

    Für europäische Chemieunternehmen kommt es nun darauf an, sich
    zügig auf das sich wandelnde Marktumfeld einzustellen. Die Autoren
    der Studie haben drei konkrete Handlungsempfehlungen formuliert, um
    sich erfolgreich im Markt zu behaupten. Von Hoyningen-Huene erklärt:
    „Für europäische Chemieunternehmen gilt es, ihre heimischen Märkte zu
    verteidigen, Wachstumsplattformen zu entwickeln und stärker am
    Wachstum in Asien teilzuhaben, um im Wettbewerb zu bestehen.“

    Europäischen Markt verteidigen: Eine der größten Herausforderungen
    für europäische Chemieunternehmen ist die Abwanderung wichtiger
    Kundenindustrien nach Asien. Sie sollten sich daher auf diejenigen
    Wertschöpfungsketten fokussieren, deren Abwanderung eher
    unwahrscheinlich ist.

    Eine Wachstumsplattform entwickeln: Europäische Chemieunternehmen
    sollten bei der Entwicklung innovativer Produkte weiterhin eine
    Pionierrolle einnehmen – um dadurch die innovativen Industrien in
    Europa mitzugestalten und weiterzuentwickeln. Der Schwerpunkt sollte
    dabei auf Erfindungen liegen, die sich an die globalen Megatrends
    anlehnen, aus denen letztlich Wachstumsplattformen entstehen. Dazu
    gehören etwa alternative Rohstoffe und Energiequellen, eine
    verbesserte Energiespeicherung sowie intelligente Materialien.

    Am asiatischen Wachstum teilhaben: Keine andere Region der Welt
    entwickelt sich so rasant wie Asien. Wachstumsmöglichkeiten für
    europäische Chemiekonzerne ergeben sich aus der Entwicklung lokaler
    Produkte, der Zusammenarbeit mit Playern aus dem Osten, dem Transfer
    von Know-how, der Entwicklung spezifischer lokaler Vertriebsansätze
    und aus der Anpassung von Angeboten an lokale Gegebenheiten.

    Hoyningen-Huene erklärt: „Wir raten unseren europäischen Kunden,
    sich nicht ausschließlich auf China zu fokussieren. Es stimmt zwar,
    dass China ein sehr attraktiver Markt ist, es müssen aber zahlreiche
    Risiken bedacht werden wie Preissensibilität, steigende
    Personalkosten, politische Unsicherheit, mächtige Behörden und
    Probleme beim Schutz geistigen Eigentums.“

    Pressekontakt:
    A.T. Kearney GmbH
    Meike Fuhlrott
    Marketing & Communications
    Tel.: +49 (0)211 1377-2275
    Mail: meike.fuhlrott@atkearney.com

    chemie industrie unternehmen
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