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    Startseite » VCI-Prognos-Studie zu Entwicklungspfaden der deutschen Chemie bis 2030 / Chemie für die Welt von morgen: Mit Innovationen die Zukunft gewinnen
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    VCI-Prognos-Studie zu Entwicklungspfaden der deutschen Chemie bis 2030 / Chemie für die Welt von morgen: Mit Innovationen die Zukunft gewinnen

    vciBy vci5. Oktober 2012Keine Kommentare5 Mins Read
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    Die Chemie als drittgrößter Industriezweig
    in Deutschland kann einer guten Zukunft entgegen sehen: Ihre Produkte
    und Leistungen spielen für eine nachhaltige Entwicklung und alle
    globalen Megatrends, hinter denen das Wachstum der Weltbevölkerung
    als treibende Kraft wirkt, eine zentrale Rolle. Eine Steigerung der
    Chemieproduktion am Standort Deutschland um 40 Prozent bis 2030
    scheint so möglich. Zu diesem Ergebnis kommt das
    Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos, das im Auftrag des Verbandes
    der Chemischen Industrie (VCI) in einer umfassenden Studie
    Entwicklungspfade der Branche analysiert und sich dabei auf das
    spezifische Wissen von Experten aus Mitgliedsunternehmen und
    Fachverbänden des VCI sowie aus Kundenindustrien der Chemie gestützt
    hat.

    „Wenn die Politik in Berlin die richtigen Entscheidungen fällt,
    wird die deutsche Chemie in den kommenden Jahrzehnten weiter wachsen,
    wirtschaftlich erfolgreich sein und in vielfältiger Hinsicht dazu
    beitragen, Lebensqualität und Wohlstand unserer Gesellschaft zu
    mehren“, sagte der scheidende VCI-Präsident Dr. Klaus Engel bei der
    Vorstellung der Studie in Essen. Der Produktionsverbund innerhalb der
    Branche und der starke industrielle Kern der deutschen
    Volkswirtschaft mit seinen vernetzten Wertschöpfungsketten, in denen
    die Chemie überall eine wichtige Rolle spielt, seien dabei Garant für
    ein solides Wachstum.

    Der Studie zufolge kann die Branche von der steigenden weltweiten
    Nachfrage nach Chemikalien – besonders aus Asien und Lateinamerika –
    auch in Zukunft profitieren. Die Verschiebung der wirtschaftlichen
    Wachstumszentren weg von Europa hin nach Asien mit China als
    Gravitationszentrum führt aber auch zu stärkerem Wettbewerbsdruck für
    die Chemie am Standort Deutschland. Darauf wird die Branche, so die
    Studie, mit einer mehrschichtigen Anpassungsstrategie reagieren, um
    wettbewerbsfähig zu bleiben:

    Reaktion auf intensiveren globalen Wettbewerb: 4-teilige Strategie

    1. Innovationsanstrengungen erhöhen: Bis 2030 wird die Branche ihr
    jährliches Forschungsbudget um weitere 9 Milliarden auf dann fast 18
    Milliarden Euro aufstocken. Das entspricht einem Zuwachs pro Jahr von
    4 Prozent. „Die chemisch-pharmazeutische Industrie zählt schon heute
    zu den besonders innovationsstarken Zweigen der deutschen Wirtschaft.
    „Der globale Wettbewerb um neue Produkte erfordert aber ein noch
    höheres Innovationstempo“, erklärte der VCI-Präsident.

    2. Auf Spezialchemikalien fokussieren: Forschungsintensive und
    höherwertige Spezialchemikalien für Farben, Pflanzenschutzmittel,
    Spezialkunststoffe und Konsumprodukte werden weitere
    Produktionsanteile hinzugewinnen. Schon heute nimmt dieses Segment
    mit 43 Prozent den größten Anteil in den verschiedenen Sparten der
    deutschen Chemie ein. Ihr Wissensvorsprung auf diesem Gebiet macht
    auch in Zukunft den Unterschied im Wettbewerb gegenüber anderen
    Chemienationen aus.

    3. Noch effizienter produzieren: Seit 1990 ist der Energieeinsatz
    in der deutschen Chemie um ein Fünftel gesunken, obwohl die
    Produktion um fast 60 Prozent gestiegen ist. Globaler Wettbewerb und
    steigende Energie- und Rohstoffkosten sorgen jedoch dafür, so die
    Berechnungen von Prognos, dass die Unternehmen die Messlatte für
    Ressourceneffizienz noch höher hängen: Obwohl die Produktion bis 2030
    um 40 Prozent zulegt, soll der absolute Rohstoffverbrauch nur um 15
    Prozent, der Energieverbrauch sogar nur um 8 Prozent ansteigen. Eine
    vollständige Entkopplung von Wachstum und Primärenergieeinsatz sei
    aber nicht länger machbar, stellte Engel klar: „Das Ziel der EU, den
    Energieverbrauch absolut zu begrenzen, ist in der chemischen
    Industrie nicht mit künftigem Wachstum vereinbar.“ Deshalb müsse in
    Brüssel bei der Diskussion über die Ziele zur Energieeffizienz der
    Wirtschaft wieder Realismus statt Wunschdenken die Oberhand gewinnen.

    4. Rohstoffbasis optimieren: Bis 2030 werden die Chemieunternehmen
    in Deutschland 50 Prozent mehr nachwachsende Rohstoffe als heute für
    ihre Verfahren verwenden. Der qualitative Wandel der Rohstoffbasis,
    der die Abhängigkeit der Branche von endlichen fossilen Ressourcen
    verringert, hält an. Heute setzt die Branche pro Jahr rund 2,7
    Millionen Tonnen pflanzliche Rohstoffe überwiegend für die
    Herstellung von Produkten aus der Spezialchemie ein.

    Es kann auch anders kommen: Die Politik macht den Unterschied

    Ein in verschiedener Hinsicht unwägbarer Faktor sind die
    politischen Rahmenbedingungen. Sie können die Situation verändern –
    im Positiven wie im Negativen. Das zeigt die Studie in zwei
    alternativen Entwicklungspfaden: Im Szenario „zerrissene
    Wertschöpfungsketten“ wird eine restriktive Industriepolitik zu
    Grunde gelegt, die vor allem in Bezug auf die Energieversorgung zu
    massiven wirtschaftlichen Einschnitten für die gesamte Industrie
    führen würde. Für dieses Szenario der Deindustrialisierung in
    Deutschland hat Prognos einen volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von
    440 Milliarden Euro errechnet. „Wenn die drei Eckpfeiler der
    Energiepolitik –sicher, sauber und bezahlbar– nicht mehr
    gewährleistet sind, entstehen tiefe Risse in unserem
    Wirtschaftssystem. Reißen die etablierten Wertschöpfungsketten in
    Deutschland, würde der industrielle Kern schwer geschädigt. Die
    mangelnde Versorgung der Kundenbranchen mit energieintensiven
    Vorleistungen aus der Chemie würde letztlich zu einer Abwanderung
    wichtiger Industriezweige führen“, erklärte Engel.

    Dagegen zeigt das Szenario „innovationsfreundliches Umfeld“, dass
    die Politik mit den richtigen Maßnahmen zusätzliche Wachstumskräfte
    mobilisieren und so einen beträchtlichen positiven Schub für die
    deutsche Volkswirtschaft bis 2030 auslösen könnte: Er lässt sich nach
    den Berechnungen von Prognos auf rund 190 Milliarden Euro beziffern.

    Aus Sicht der Branche lassen sich aus der Studie folgende Punkte
    für die Politik ableiten: Es muss der demografisch bedingten
    Verknappung von Arbeitskräften entgegengewirkt und das Bildungssystem
    verbessert werden. Darüber hinaus gilt es, die
    Einwanderungsmöglichkeiten für Fachkräfte zu verbessern. Durch
    staatliche Forschungsförderung, eine bessere Qualifizierung der
    Arbeitnehmer und eine höhere Technologieakzeptanz in der Gesellschaft
    lässt sich das Innovationspotenzial Deutschlands verbessern.
    Politisch festgelegte Forschungsfelder sowie die Förderung einzelner
    Industriezweige zulasten anderer dämpften hingegen das
    Wachstumspotenzial. Sinnvoller sei es, das Industrieland Deutschland
    insgesamt zu stärken. Die Energiewende müsse kosteneffizient
    vorangetrieben werden. Solange es in Deutschland keine international
    wettbewerbsfähigen Energiepreise gebe, müssten die
    Entlastungsregelungen für die energieintensive Produktion erhalten
    bleiben, so der VCI.

    Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
    1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
    ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
    der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
    mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2011
    über 184 Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 428.000
    Mitarbeiter.

    Pressekontakt:
    VCI-Pressestelle
    Telefon: 069 2556-1496
    E-Mail: presse@vci.de

    chemie industrie innenpolitik konjunktur wissenschaft
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