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    BUND und NABU ziehen umweltpolitische Halbzeitbilanz von Schwarz-Gelb:Öko-Zeugnis der Bundesregierung offenbart erhebliche Mängel

    vciBy vci6. Oktober 2011Keine Kommentare4 Mins Read
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    In einer umweltpolitischen Halbzeitbilanz haben der
    Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der
    Naturschutzbund Deutschland NABU die Arbeit der schwarz-gelben
    Regierungskoalition kritisiert und für die kommenden zwei Jahre
    konkrete Fortschritte bei der ökologischen Modernisierung
    Deutschlands angemahnt. Der größte Fehler von Schwarz-Gelb sei die
    Verlängerung der AKW-Laufzeiten um durchschnittlich zwölf Jahre
    gewesen. Zwar sei dies nach dem Gau von Fukushima korrigiert worden,
    doch die dringend benötigte Energiewende ginge viel zu schleppend
    voran.

    „Die Energiepolitik der Regierung hakt an vielen Ecken und Enden“,
    kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ein haarsträubendes
    Beispiel sei die geplante Subventionierung neuer Kohlekraftwerke mit
    Geld aus dem Energie- und Klimafonds. Völlig vernachlässigt würde von
    Schwarz-Gelb die Energieeffizienz. „Es kann keine Energiewende ohne
    Energieeffizienz geben“, betonte der NABU-Präsident, „aber
    ausgerechnet im Bereich Energiesparen und insbesondere bei der
    Gebäudesanierung hat diese Regierung außer Lippenbekenntnissen nichts
    vorzuweisen.“

    Zwar hätten Kanzlerin Merkel sowie die Minister Röttgen und Rösler
    immer wieder die enorme Bedeutung der Energieeffizienz betont, aber
    zugleich blockierten sie die Pläne von EU-Energiekommissar Günther
    Oettinger, konkrete Einsparziele für Energieversorger verbindlich
    festzulegen. „Auch auf nationaler Ebene enthält das Gesetzespaket zur
    Energiewende keine einzige echte Verbesserung der Energieeffizienz“,
    kritisierte Tschimpke. Im Streit mit dem Bundesrat rufe die Regierung
    nicht einmal den Vermittlungsausschuss an, um die wichtigen
    Steueranreize für die Gebäudesanierung doch noch zu retten. „So jagt
    diese Regierung ihre eigenen Klimaschutzziele durch den Kamin“, so
    Tschimpke.

    „Die größte ökologische Einsicht der Merkel-Regierung war das
    Abschalten von acht deutschen Risiko-Meilern“, sagte
    BUND-Vorsitzender Hubert Weiger. „Die Bundesregierung hätte jedoch
    auch ohne die Katastrophe von Fukushima wissen müssen, welche Gefahr
    von Atomkraftwerken ausgeht. Mit dem späten Abschalten des letzten
    Meilers im Jahre 2022 konterkariert sie zudem den schnellen
    Atomausstieg und verzögert die Energiewende. Beim Klimaschutz hinkt
    Schwarz-Gelb in fast jeder Hinsicht hinterher und versucht sogar auf
    EU-Ebene ehrgeizige Klimaziele zu verhindern. Will Deutschland seine
    CO2-Reduktionsziele noch erreichen, muss sich die Bundesregierung für
    mindestens minus 30 Prozent CO2 in Europa bis 2020 einsetzen und ein
    Klimaschutzgesetz auf nationaler Ebene verabschieden. Was auf keinen
    Fall geschehen darf ist, dass die gefährlichen Atommeiler durch
    klimaschädliche Kohlekraftwerke ersetzt werden.“

    Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie der benötigten Netze
    und Speicher müsse der Naturschutz berücksichtigt werden, mahnte der
    NABU-Präsident Tschimpke. „Der Eingriff in unsere Landschaft durch
    den Ausbau der Erneuerbaren muss so naturverträglich wie möglich
    gestaltet werden, sonst verlieren wir die Unterstützung der Bürger
    für eine zukunftsfähige Stromversorgung. Insbesondere beim Netzausbau
    muss die Bundesregierung zeigen, dass Energiepolitik, Naturschutz und
    Bürgerbeteiligung zusammen gehören, sonst kann die Energiewende nicht
    gelingen“, forderte Tschimpke.

    Weiger zufolge steht auch die Agrarpolitik am Scheideweg. „Die
    Bundesregierung darf sich nicht weiter gegen eine Agrarreform in
    Brüssel stemmen. Sie muss den Mut haben, die Millionensubventionen
    und gesetzlichen Privilegien für die Agrarindustrie endlich
    abzubauen. Sonst werden unter dem Preisdruck der Ernährungsindustrie
    die bäuerlichen Betriebe und mit ihnen artenreiche Wiesen und Weiden
    sowie die Option auf mehr Tierschutz verschwinden.“ Bei der
    anstehenden Novelle des Gentechnikgesetztes müsse Ministerin Aigner
    endlich Abstände zwischen Gentechfeldern und Bienenstöcken festlegen.
    Diese müssten sich am Flugradius der Bienen orientieren und
    mindestens fünf Kilometer betragen.

    Absurd sei die unter Schwarz-Gelb eingeführte
    Energie-Kennzeichnung für Autos, kritisierte der BUND-Vorsitzende.
    Demnach erhalte mancher spritfressender SUV ein grünes Label und
    täusche somit Umweltfreundlichkeit vor. „Eine ökologische
    Verkehrspolitik ist nach wie vor das Stiefkind von Schwarz-Gelb. Noch
    immer fließt zu viel Geld in sinnlose Prestigeprojekte statt in den
    Erhalt von Verkehrswegen und den öffentlichen Personennahverkehr“,
    sagte Weiger. Er kritisierte außerdem den laufenden Feldversuch mit
    bis zu 44 Tonnen schweren Riesen-Lastwagen als riskant und
    überflüssig. Sinnvoller wären mehr Gütertransporte mit der Bahn.
    NABU-Präsident Tschimpke kritisierte Verkehrsminister Ramsauer scharf
    für seine Blockade der im Koalitionsvertrag zugesagten Vorlage eines
    „Bundesprogramms Wiedervernetzung“.

    Zum Bereich Ressourcenpolitik sagte Tschimpke: „Die
    Bundesregierung lässt sich gerne als Recyclingweltmeister feiern,
    doch tatsächlich fällt und fällt die deutsche Recyclingquote und der
    meiste Abfall wird einfach verbrannt.“ Daran ändere auch das neue
    Kreislaufwirtschafts-gesetz nichts, denn es sei ambitionslos und
    schwach. „Es unterfordert die Bürger und zementiert Nachteile für
    Recycling- und Wiederverwendungsbetriebe“, erklärte Tschimpke.

    Der BUND kritisierte Verbraucherschutzministerin Aigner, die es im
    aktuellen „UN-Jahr der Chemie“ versäumt habe, Mensch und Umwelt
    ausreichend vor gefährlichen Chemikalien zu schützen. Weiger warf
    Aigner vor, nichts gegen gesundheitsschädliche Weichmacher in
    Kindertagesstätten unternommen zu haben. Umweltminister Röttgen habe
    ein Register für Nano-Produkte auf die lange Bank geschoben. Damit
    fehlten den Verbrauchern Hinweise, in welchen Produkten
    gesundheitlich bedenkliche Nano-Partikel enthalten sein könnten.

    Pressekontakt:
    Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464/-489, E-Mail:
    presse@bund.net, www.bund.net; Karin Deckenbach,
    NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284 984 1510, presse@NABU.de,
    www.nabu.de

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